Ohne Insekten kein Leben auf der Erde
Die intensive, konventionelle Landwirtschaft mit dem Einsatz von Agrargiften, eintöniger Fruchtfolge und großflächigem Anbau von Raps und Mais und der zusätzlichen Überdüngung durch Gülle aus Massentierhaltung, hat unter anderem zu einem dramatischen Insektensterben geführt. Damit einhergehend wird auch die Population der Vögel, Amphibien und Säugetiere massiv gestört. Laut einer Studie des Insektenkundevereins in Krefeld von 2017, für die Wissenschaftler Daten zwischen 1989 und 2015 an über 60 Standorten in Deutschland gesammelt haben, ging die Menge der Fluginsekten in den letzten 30 Jahren um etwa drei Viertel zurück.
50 % der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt (Ackerbau und Grünland), davon wiederum 9,7 % nach biologischen Richtlinien. Mittlerweile wirtschaften hier in Lüchow-Dannenberg 24% der Betriebe ökologisch, das macht einen Anteil von knapp 17% der landwirtschaftlichen Flächen aus.
Und: 3 % unserer Landesfläche nehmen private Gärten ein, eigentlich eine wichtige Oase der biologischen Vielfalt in unserer verarmten Kulturlandschaft. Allerdings verteilen die Deutschen jedes Jahr rund 600 Tonnen Pestizide in ihre oft steril gestalteten Gärten, so dass Insekten auch diese nur bedingt als Lebensraum nutzen können.

Laut NABU sind weit mehr als die Hälfte aller Tierarten Insekten. Millionen an Arten bevölkern unsere Erde. Sie spielen eine unersetzliche Rolle für die
Aufrechterhaltung ökologischer Zusammenhänge und das menschliche Wohlergehen.
- Nahrung: Insekten bilden die Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl weiterer Tierklassen wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien.
- Bestäubung: Insekten zählen zu den wichtigsten Pflanzenbestäubern. Durch das Sammeln von Nektar und Pollen sorgen sie für den Fortbestand der Pflanzenwelt und stellen einen Großteil unserer Ernährung sicher.
- Verwertung: Insekten spielen eine wichtige Rolle bei der Remineralisierung organischer Stoffe, wie Pflanzenresten und Tierleichen im Boden, in der Bodenstreu oder im Totholz.
- Regulation: Insekten sind wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft. Im Bio-Anbau, wo auf Pestizide weitestgehend verzichtet wird, ist die Förderung von Nützlingen gar ein elementarer Bestandteil der Produktion, da durch sie die Ausbreitung schädlicher Insekten eingedämmt wird.
Quelle: NABU Website „Auf der Kippe: Warum Insekten gefährdet sind – und mit ihnen das ganze Ökosystem„